Um die Lernkompetenzen von Kindern zu stärken, nehmen die Kindertageseinrichtungen der Stadt Mörfelden-Walldorf den hessischen Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0-10 Jahren als Basis ihrer täglichen Arbeit. Dieser wird im Rahmen des Situationsansatzes sowie des Konzepts der Offenen Arbeit umgesetzt.
Kinder wachsen heute in einer komplexen und vielfältigen Welt auf, die ein hohes Maß an Flexibilität und individuelle Bewältigungsstrategien voraussetzt. Das Verständnis von Bildung hat sich verändert, d. h. Bildungsziele liegen heute in der Entwicklung von Lernkompetenzen statt in einer reinen Wissensvermittlung. Dementsprechend wird im hessischen Bildungs- und Erziehungsplan das Kind ganzheitlich gesehen. Das Ziel unseres pädagogischen Handelns ist es, die Kompetenzen des Kindes zu stärken.
So ist das Kind Akteur und Gestalter seiner eigenen Bildungsgeschichte, die es mit Lebensfreude, Neugier, Ausdauer und Ernsthaftigkeit gestaltet. In gemeinsamer Interaktion und sozialem Dialog zwischen pädagogischen Fachkräften und Kindern sowie zwischen den Kindern untereinander findet Bildung statt. Bildungsprozesse werden von Kindern und Erwachsenen gemeinsam konstruiert, weshalb der Bindung an die Bezugspersonen des Kindes eine besondere Bedeutung zukommt.
Der Situationsansatz ist der pädagogische Ansatz, nach dem die kommunalen Kindertageseinrichtungen arbeiten. Dieser Ansatz hat das Ziel, Kinder im Verständnis ihrer Lebenswelt zu unterstützen und sich an ihren Bedürfnissen zu orientieren. Durch die Möglichkeit einer selbstbestimmten und aktiven Teilhabe am täglichen Leben erlangen Kinder Wissen und Fähigkeiten. Sie lernen, individuelle Interessen innerhalb und auch außerhalb ihrer Kindertagesstätte zu entwickeln und ihnen nachzugehen.
Für unsere pädagogischen Fachkräfte bedeutet dies, das Umfeld der Kinder anregungsreich zu gestalten und ihre Lebenswelt aufzugreifen. Dabei werden die Themen und Erfahrungen der Kinder und Familien als so genannte Schlüsselsituationen zum Ausgangspunkt der pädagogischen Arbeit. Den Kindern werden vielfältige Zugänge zu Wissen und Erfahrungen in realen Lebenssituationen ermöglicht und es werden Voraussetzungen geschaffen, aufgrund derer Kinder ihr Leben in der Kita aktiv mitgestalten und die besonderen Bildungschancen einer Gesellschaft nutzeen können, die durch verschiedene Kulturen geprägt ist.
Offene Arbeit bedeutet, offen zu sein für neue Wege, die sich an den Lebenswelten der Kinder und Familien entlang bewegen, neue Blickwinkel zuzulassen und Perspektiven aufzuzeigen. Die Ziele und Leitgedanken des Konzepts sind:
· Entwicklung aus dem Praxisalltag, welches sich stetig weiterentwickelt
· Die Öffnung in der Kita bezieht alle Kinder mit ein. Es gibt keine Ausgrenzung. Alle sind gleich.
· Die Unterschiedlichkeit von Kindern und deren Familien wir in der Arbeit auf unterschiedliche Art und Weise eingegangen und reagiert.
· Partizipation, die Selbstbestimmungsrechte der Kinder werden von Erwachsenen ernst genommen.
· Die unterschiedlichen Lernbereiche werden gemeinsam gestaltet, geprüft und stetig angepasst an den Wünschen und Bedürfnissen der Kinder.
· Vorhandene Ressourcen, wie die Nutzung von Raum, Zeit, Ideen, Personal, öffnen Erfahrungs- Handlung- und Entscheidungsfreiheiten.
Folglich ist in der „Offenen Arbeit“ die Haltung und Einstellung von Erwachenden wegweisend und prägend für Kinder. Dies ist ein Prozess, in den Kinder stetig im Kita-Alltag hineinwachsen werden. Der Türöffner hierfür ist das pädagogische Personal. Kinder sollen erfahren, dass sie eine Wahl haben, z.B. mit wem sie spielen möchten, wann sie frühstücken möchten, in welchen Bereichen sie gerne spielen. Durch eine vielfältige Gestaltung der einzelnen Räumlichkeiten finden Kinder ihre auf sie zugeschnittene Lernumgebung. Als Kind die Gewissheit zu haben, dass man eine Stimme hat, öffnet die Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung der Kinder und fördert so ihre positive Entwicklung.