Die Naturkindertagesstätte „Die Arche“ ist ein Kindergarten der ganz besonderen Art: Rings umgeben von Wald werden die Kinder naturpädagogisch orientiert betreut. Als die Kita 2021 kurz vor der Schließung stand, war die Stadt Schlüchtern als Käufer in die Bresche gesprungen. „Wir haben die Kita innerhalb kurzer Zeit erworben, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernommen und somit wichtige Betreuungsplätze erhalten und eine Zukunftsperspektive gegeben“, sagte Matthias Möller. Kinderbetreuung sei eine der wichtigsten Aufgaben der Stadt, eine Schließung wäre daher fatal gewesen, betonte der Rathauschef: „Die Investition von etwa einer halben Millionen Euro seitens der Stadt war deshalb ohne Zweifel notwendig.“
In der Arche werden aktuell 35 Kinder betreut – darunter 12 U3-Kinder sowie 23 Kindergartenkinder. Damit ist sind alle Kita-Plätze belegt. Das Außengelände lädt zum naturnahen Spielen ein. Leiterin Nancy Kneipp sagte: „Wir legen Wert darauf, dass die Kinder bei uns vieles selbst erkunden können. Hier wird gewerkelt, gebaut und naturwissenschaftlich experimentiert.“ Winfried Ottmann, Kreisbeigeordneter und Bildungsbeauftragter des Main-Kinzig-Kreises, lobte das Betreuungsangebot und das Engagement der Stadt: „Solche Kindertagesstätten gilt es zu erhalten. Die Kinder werden hier gefördert und optimal versorgt.“
Seit der städtischen Übernahme des Kindergartens ist viel passiert, und es gibt schon weitere Pläne: „Aktuell vergrößern wir unseren Sandkasten. Gerne würden wir auch den Dachboden noch ein wenig ausbauen“, berichtete Nancy Kneipp. Bürgermeister Matthias Möller wünschte sich außerdem, „dass wir hier eine Waldkindergruppe integrieren. Dieser Kindergarten leistet tolle und wichtige pädagogische Arbeit. Das wollen wir als Stadt noch stärker unterstützen.“
Insgesamt hat der Main-Kinzig-Kreis bereits etwa 20 Zuwendungsbescheide an verschiedene Kindergärten im gesamten Kreisgebiet übergeben. Schlüchtern bekam neben den knapp 275.000 Euro für „Die Arche“ noch rund 14.000 Euro für die Investition in die digitale Ausstattung der Kitas „Weitzelstraße“, „Kinzigbachfrösche“, „Kinderburg Wiesenzauber“ sowie „Maulwurfshügel“. Matthias Möller betonte: „Bei jedem Projekt, das wir angehen, beantragen wir Fördermittel. Wir wollen die Stadt so effizient wie möglich entwickeln. Ich freue mich sehr darüber, dass dies auch hier geklappt hat und wir mit dieser hohen Summe bei unseren Vorhaben vom Land unterstützt werden.“
In der Naturkindertagesstätte arbeiten aktuell sechs Erzieherinnen und Erzieher. „Weitere Fachkräfte sind hier und in unseren anderen Kitas jederzeit herzlich willkommen“, sagte Kerstin Baier-Hildebrand, die bei der Stadt Schlüchtern die Bereiche Familien, Sport, Kultur und Tourismus leitet. Sie betonte abschließend: „Es ist ein toller und erfüllender Beruf, Kinder bei ihren ersten entdeckerischen Schritten zu begleiten. Und hier in der Naturkindertagesstätte macht das besonders viel Spaß.“